Main Echo vom 13.Feb. 2007/ Eva Heidenfelder

Eindrucksvolle Facetten
»Kunst im Amt« startet mit dreifacher Vielfal

MILTENBERG. Kühle Temperaturen, die frösteln lassen Ein trister Himmel, aus dem ein Sturzbach niederregnet. Da kamen die fröhlichen Farbtupfer der bunten Gemälde gerade recht. Gleich drei Kunstier hatte sich das Landratsamt zur ersten Ausstellung im neuen Jahr für seine Reihe »Kunst im Amt« ins Haus geholt. Unter dem Titel »Farbse(h)quenzen« präsentiert das Mosbacher Künstlertrio «Tricolore« nun für drei Wochen seine Werke zum ersten Mal einem Publikum aus dem Nachbarlandkreis. Bei der Vernissage am Sonntagvormittag konnten die rund 40 Gäste die 36 Werke des Ehepaars Steffi und Hans-Joachim Kruse und Rainer Neumanns bewundern.
Die Ausstellung im Landratsamt ist bislang die neunte des Künstlertrios das seine Werke neben dem deutschen auch schon einem französischen Publikum präsentiert hat. Zu Beginn stellte der Mosbacher Laudator Kenneth Weidlich Personen und Werk der Künstlergruppe vor. Den programmatischen Titel "Farbse(h)quenzen" hätten schon namhafte Künstler wie Kandinsky, Korinth oder Hundertwasser für ihre Ausstellungen gewählt, in deren Fußstapfen »Tricolore« nun treten würden, so Weidlich. Nach gemeinsamen Malkursen in Mosbach hatten sich die drei Hobbykünstler 1999 nach einem Workshop bei dem bretonischen Landschaftsmaler Serge Doreul zusammengefunden, mit dem sie bis heute eine enge Freundschaft verbindet.
«Tricolore« stehe für Farben und Formen, aber auch für die Lebensart Frankreichs, so der Redner. Ihren Leitsatz «Kunst braucht Kommunikation" lebe das Trio bis heute bei regelmäßigen Treffen aus, bei denen zusammen gemalt und über die einzelnen Werke diskutiert werde. Gemeinsam sei den Künstlern, dass sie kein naturgetreues Abbild der Natur schaffen wollten. Wichtig sei ihnen vielmehr die Wirkung ihrer Farben und der eher abstrakten Formen.
Ihr Schaffen sei geprägt von einem eindrucksvollen Facettenreichtum und der Aufgeschlossenheit gegen­über neuen Techniken, Materialien und Themen. Kennzeichnend sei auch ihre große Experimentierfreudigkeit, die keine Regeln kenne. Das Motto der Gruppe «Hinschauen und Freude haben« wünschte Weidlich zum Schluss seiner Laudatio auch den Gästen.
Musikalisch wurde die Vernissage von Detlef Schreier auf dem Didgeridoo untermalt. Der Mitarbeiter des Jugendamts war kurzfristig für das verhinderte Gitarrenduo Daniel Weber und Regina Roßmann aus Obernburg eingesprungen, das er ungewöhnlich, aber mehr als würdig vertrat.
Schreter entlockte seinem Instrument exotische Töne, die durch ihre tiefen Schwingungen in den Raum und die Zuhörer eindrangen und damit wunderbar zu den ausgestellten Stücken passten, deren Farben und Formen sich auch ungewohnter und erfrischender Effekte bedienten.
Schreier, der sich das Spiel auf dem Didgeridou selbst beigebracht hat erntete dann auch herzlichen Applaus und großes Interesse für sein ungewöhnliches Instrument.

   
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